• Berlin Zehlendorf
WASCHBÄRTELEFON: 0800 80 80 884 (NOTFÄLLE)

WASCHBÄR GEFUNDEN,
WAS TUN?

Nicht jeder Waschbär, ob Welpe oder ausgewachsen, ist hilfsbedürftig. Da Waschbären als invasive Art eingestuft wurden, ist es doppelt wichtig, vor unbedachter Entnahme aus ihrem Lebensraum zu prüfen, ob das Tier überhaupt Hilfe braucht: Einmal dauerhaft aus der Natur entnommen, müssen Waschbären als invasive Art ein Leben in Gefangenschaft führen. Anhand des folgenden Baumdiagramms können Sie einschätzen, ob ein Notfall vorliegt (bitte beachten Sie unsere aktuellen Kapazitäten). Im Anschluss finden Sie Merkblätter mit weiterführenden Informationen.

MERKBLÄTTER

Liegt ein Notfall vor, sollten Sie uns sofort kontaktieren (Bitte beachten Sie unsere aktuellen Kapazitäten). Für den Fall, dass weder wir noch andere Tierschutzorganisationen erreichbar sein sollten oder nicht helfen können, haben wir Merkblätter zum Umgang mit Welpen („Rückführung Leitfaden“ & „Päppel-Leitfaden“) und zur Ernährung von erwachsenen Waschbären erstellt, anhand derer Sie sich orientieren können.

Bitte nutzen Sie beim Umgang mit Waschbären stets Handschuhe und arbeiten Sie möglichst steril, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden!

Achtung: Refeeding Syndrome
Ein unterernährtes Tier darf keinesfalls auf einen Schlag zu viel Nahrung zu sich nehmen. Der Wiederbeginn einer Nährstoffzufuhr sollte in langsamen kleinen Portionen erfolgen, da es sonst sterben könnte. 

DAS LEBEN EINES WASCHBÄREN

Waschbären werden meist ca. April geboren – bei Versterben des ersten Wurfes ist auch ein zweiter Wurf im Spätsommer möglich. Das Muttertier geht schon nach wenigen Tagen auf intensive Futtersuche, um genug Milchleistung sicherzustellen.

Die Welpen bleiben ca. 6 bis 9 Wochen in ihrer Wurfhöhle. Dann werden sie neugierig, beginnen zu klettern und verlassen ihre Wurfhöhle teilweise auch ohne Mutter, wenn die auf Nahrungssuche ist und ihre Welpen oft für 1-3 Tage allein lässt.

Ab der 8. Woche bis 12. (oder 16. Woche) lernen sie, wie sie in ihrer Umgebung überleben können, inklusive der besten Futterstellen und Verstecke. Hierfür entfernt sich die Mutter oft bewusst von ihren Welpen und beobachtet sie aus der Entfernung, um ihnen beizubringen, sich selbst zu versorgen und von der Muttermilch zu entwöhnen. Umherirrende und leicht jammernde Welpen sind also nicht immer ein Zeichen für Hilfsbedürftigkeit!

In der Naturaufzucht sind sie ab ca. 16 Wochen zur Not überlebensfähig. Fähen (Weibchen) suchen sich in der näheren Umgebung der Schwestern und Mama ihr Revier. Die Rüden (Männchen) suchen sich ein weiter entferntes Revier/Territorium. Das geschieht instinktiv, um Inzucht zu vermeiden. Bei extremen Wintern kann es passieren, dass die Kinder für ihre Winterruhe in ihre Geburtsstätte, das Revier der Mutter, zurückkehren. Die Paarung erfolgt im Winter, die Würfe fallen ab Ende März mit einer Wurfgröße von 2-5 Welpen. 
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